Das Schwarze Herz
Das Schwarze Herz - 18.01.2010

Ein tiefer Einblick in das schwarze Herz von "Black Darling", einem unüberschaubar großen Industriekomplex, der auf den ersten Blick sehr verlassen wirkt. Leider nur auf den ersten Blick. Auf dem Gelände der stillgelegte Schwerindustrieanlage herrscht noch ganz schön viel Aktivität: Videokameras, Wachmänner mit Hunden und der motorisierte Sicherheitsdienst, der auf den vereisten Wegen mit Vollgas durch die Kurven heizt.

Auf unserem Weg über offenes Terrain hinterlassen wir verräterische Fußspuren im vereisten Schnee. Ein Auto braust vorbei und hält in einiger Entfernung an. Jemand steig aus. Schritte. Er steigt wieder ein, fährt weiter. Noch mal Schwein gehabt! Aber was kann schon passieren? Die Tür war offen, wir schlagen nichts kaputt, nehmen nichts mit und machen nur Fotos. Doch bei dem, was von den Medien und manchem Möchtegern-Explorer an Bullshit verbreitet wird, ist man besser doppelt vorsichtig. Wobei ein Zusammentreffen mit einem an Recht und Ordnung gebunden Wachmann bestimmt nicht so unangenehm wäre, wie das mit Eisenstangen schwingenden Randalierern oder Freizeitkriegern mit Sturmgewehren.

Unser Bedürfnis, das auszutesten war dann doch nicht so ausgeprägt und daher wurde es Zeit, einen unauffälligeren Weg zu suchen. Und den gab es. Ein kilometerlanges Labyrinth aus überdachten Förderstrecken überspannt auf mehreren Ebenen das ganze Gelände und verbindet die unterschiedlichen Betriebsanlagen miteinander. Ein idealer Weg, um unentdeckt auch in die entlegensten Winkel der Industrieanlage vorzudringen. Bei jedem Schritt rieselt der schwarze Kohlestaub durch die Spalten zwischen den dünnen Holzplanken, während 10, 20, oder manchmal 30 Meter unter uns der Wachschutz patrouilliert. Und so legen wir einige Kilometer zurück, bis wir endlich das schwarze Herz von "Black Darling" erreichen.

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