Alter Friedhof Sankt Gangolf
Alter Friedhof Sankt Gangolf - 22.01.2007

Der alte Friedhof hinter der Kirche in Sankt Gangolf.

Über die Gründung der Pfarrei St. Gangolf, auf dem Bergrücken, der aus dem Saartal so gut einzusehen ist,.liegen keine genauen Erkenntnisse vor. Erstmalige Erwähnung erfährt die Kirche in einer Urkunde aus dem Jahre 1230, als sie dem Kloster Mettlach eingegliedert wurde. Das Kloster entwickelt sich zu einem Seelsorgezentrum für die Region. Von hier aus missionieren Kirchenmänner die Umgebung.

Wahrscheinlich handelt es sich bei der Pfarrei und Kirche St. Gangolf um eine Gründung der Mettlacher Benediktiner um das Jahr 1000, denn die Benediktiner gehören zu den Verbreitern des Gangolfkultes. Der heilige Gangolf stammte aus einer burgundischen Hochadelsfamilie. Er war ein Mann Gottes und genoß bei seinen Standesgenossen und im Volk hohes Ansehen. Weil er seine untreue Ehefrau, entgegen damaliger Gepflogenheiten nicht verurteilte, setzte er für seine Generation ein Zeichen konsequent christlichen Handelns. Er gilt seither als der Martyrer der christlichen Selbstbeherrschung.

Zweiter Pfarrpatron ist der heilige Andreas, den die Dreisbacher Fischer zu ihrem Patron bestimmt hatten und dem ein Altar in der Kirche geweiht ist. Der heilige St. Gangolf spielte als Schutzpatron der Ehe und als Brunnenheiliger ein große Rolle. So wird dem Wasser des St. Gangolf-Brunnens in der Nähe der Kirche Heilkraft bei Augen-, Ohr-, Haut- und Darmerkrankungen zugeschrieben. Bis heute ist die Kirche St. Gangolf eine beliebte Heiratskirche, was sicher neben der romantischen Lage etwas mit dem heiligen St. Gangolf als Schutzpatron der Ehe zu tun hat.

Über die Pfarrei St. Gangolf ist während der Zugehörigkeit zur Abtei Mettlach bis ins 16. Jahrhundert nicht viel berichtet. Um 1560 gehörten zur Pfarrei die Orte Besseringen, Ponten, Schwemlingen, Dreisbach, Saarhölzbach und das Gebiet Montclair. Die Filialorte Saarhölzbach und Besseringen hatten zu dieser Zeit bereits eigene Kapellen (Saarhölzbach seit 1434; Besseringen seit 1497). Von 1802 - als die Abtei aufgehoben wurde - bis 1851 gehörte auch Mettlach zur Pfarrei St. Gangolf; Keuchingen ab 1815 bis 1851.

Aufgrund des Teilungsvertrages von 1778 gehörten die Orte links der Saar (Schwemlingen, Dreisbach) zu Frankreich, während der Rest der Pfarrei zu Kurtrier gehörte. Die Zugehörigkeit der einzelnen Orte zur Pfarrei St. Gangolf sollte in den folgenden Jahrzehnten noch mehrmals wechseln, bis Saarhölzbach (1803) und Mettlach-Keuchingen (1851) eigenständige Pfarreien wurden. 1775 wurde die Kirche an die Stelle der alten Kirche am Berghang gesetzt, weil eine vom damaligen Abt zu Mettlach gewollteVerlagerung des Kirchenbaues nach Besseringen-Ponten scheiterte. Am 01. September 1907 hielt der damalige Pastor Krayer den letzten Pfarrgottesdienst in der Kirche zu St. Gangolf. Danach zog die Pfarrei um nach Besseringen.
Quelle: www.besseringen-online.de

Canon EOS 400D DIGITAL
22.01.2007
Kein Blitz
33 mm
1/25 sec
f 2.8
ISO 200

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